Tierschutzwelt und Little-Animals

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Silvesterknallerei zerstörte meine Liebesglück ….. Eine wahre Kaninchengeschichte von der Nager/Kleintier-Vermittlungsstelle, 37441 Bad Sachsa – OT Steina / am Harz

Silvester:  Die Menschen nennen es Spaß, wir Tiere durchleben die Hölle.

Völlig versunken saß ich mit Sophie im Stall und kuschelten. Plötzlich hörten wir ein, zwei, …..viele laute Knalle hintereinander, die schallend, durch die Lüfte flogen. Zuerst spitzten wir die Ohren, dann ertönten weitere explodierende Knallkörper. Aufgeregt rannten wir umher. Als ob der Fuchs hinter uns her war. Ich hatte so eine Angst vor diesem andauernden Mordskrach, dass Sophie meine Panik zu spüren bekam. Wie ein gerupftes Huhn, saß sie wie versteinert in der Ecke. Als meine Sinne wieder zu mir fanden, war mir schlecht….!

Kurze Zeit später schauten unsere Pflegeeltern nach uns. Beide sahen mit entsetzen in den Stall. Energisch bekam ich von meiner Pflegemama eine sehr deutliche Moralpredigt zu hören. Ich höre noch wie sie sagte: „Ich kann dein verhalten gegenüber der Kleinen nicht tolerieren!“ Flink richtete sie für Sophie ein neues Gehege mit ganz viel Heu, Stroh mit einer Schale Wasser ein und setzte sie vorsichtig um. Ich spürte, dass wir alle sehr Traurig über diese Situation waren. Oh, man war ich ein Angsthase…..!!!!

Am nächsten Tag besuchte Anke unsere Pflegeeltern. Bei ihr leben 6 Zwergkaninchen. Ihren halben Garten hat sie für die Tiere umgebastelt. Mit einem großen feststehenden Häuschen, mit jeweils zwei Ausgängen nach draußen auf die Wiese. Das Außengelände ist gut eingezäunt und hat eine Abdeckung von oben. So ähnlich, wie ich es habe, nur größer.
Anke nahm Sophie vorsichtig auf den Arm und streichelte sie. Ich quetschte meine Nase an die Gitterelemente, aber Sophie genoss sichtlich das sanfte massieren. Verachtend schaute sie an mir vorbei. Ab diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass Sophie niemals mehr zu mir zurück kam.

Anke entschloss sich, Sophie mit zu nehmen. „Kleine, ich wünsche dir alles Gute und einen guten Start!“ hauchte ich leise zu Sophie durch die Gitterelemente. Glaubt mir, ich hätte laut weinen können, dass sie für immer ging.

Ihren liebenswerten Charakter werde ich wie eine kleine Perle in meinem Herzen weiter tragen.

Mama lies mich schmoren in meiner Einsamkeit. Jeden Tag hoppelte ich für viele Stunden im Außengehege herum. Alleine sein ist ja soooo ätzend……!!! Am frühen Morgen, wenn Mama meinen Futternapf hin stellte, grunzte ich sie an. Ihr Gegenüber steigerte ich mich noch mit meiner Schlechtlaunigkeit. Ich biss in den, mit Obst und Gemüse gefüllten Futternapf und schleuderte ihn ihr entgegen. Er landete  ihr unsanft auf dem Fuß …. Pech gehabt! Mir ging es seelisch mehr als schlecht. Ich brauchte einen Blitzableiter, der mein Unwohlsein  geduldig ertrug.

Ich war so mit mir beschäftigt, dass ich nicht merkte, dass meine Mama mich trotz meiner vielen Macken sehr lieb hatte und immer noch hat.

Euer tief betrübter Willy

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