Tierschutzwelt und Little-Animals

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Die Zwillinge Püppi und Billy, geb. 2007

Die unzertrennlichen Brüder „Püppi und Billy“ nahmen wir vor 1 ½ Jahren (am 30.07.2013) auf. Beide Tiere und die Geschwister rettete unsere Freundin Gisela. Alle waren sie verrotzt. Die Augen verquollen von Eiter, die Nase voller Schleim. Dieses grausige Schicksal ereilt jedes Jahr immer und immer wieder die Katzenwelt. Weil unüberlegte Menschen meinen, ihre Tiere nicht kastrieren zu lassen. Hauptsache der Mensch hat eine warme Bleibe. Wie es den Katzen geht in der nasskalten Witterung, interessiert die Katzenbesitzer kaum oder gar nicht.
Ca. 7 Tage waren die Katzenwelpen alt, als tödlich ihre Mama überfahren wurde. Durch Zufall beobachtete dieses traurige Schicksal eine ältere Dame von ihrem Küchenfenster aus. Sie rief bei unserer Freundin an. Gisela suchte lange in einem alten einsturtzgefährdeten Schuppen, bis sie die Kleinen total unterkühlt fand. Vorsichtig nahm sie eins nach dem anderen und bettete sie um, in eine warme Wolldecke, die in einer Transportbox lag.

Während der Fahrt zur Tierärztin starb eine Schwester. Sie folgte ihrer Katzenmami in den Himmel. Nach nur 3 Tagen verstarb ein weiteres Tier.

Gisela, die Tierärztin und die beiden Brüder kämpften, dass ihr zäher Katzenschnupfen sie nicht auch umbringt.

Jedes neue aufgenommene Katzenseelchen erhält von Gisela den Kosenamen „Püppi“, ob Bub oder Mädel.

Liebevoll zog sie die beiden mit der Flasche auf. Kurz vor der Geschlechtsreife, wurden sie kastriert. Der intensive Katzenschnupfen bei einem Kater (Billy) hatte zur Folge, dass er mehrmals von der Tierärztin an seinen Augen operiert werden musste. Seine Sehkraft verschlechterte sich in seinem jungen Alter immer mehr. Sein Bruder Püppi kümmerte sich sehr um seinen kranken Bruder.

Als Püppi 2 Jahre alt war, wurde er vermittelt – leider ohne seinen Bruder. Er war optisch Krank. Man wolle doch nur ein gesundes Tier.
Aber nach nur 3 Tagen kam Püppi an Gisela zurück, mit den Worten: „Der ist nicht schön – man dachte er hätte ein helleres Fell!“

So lebten die Brüder und inzwischen viele Neuankömmlinge friedlich 6 Jahre bei Gisela.

Als unser Willy mit 17 Jahren verstarb und Fridolin den Tod von seinem Freund kaum verkraftete, beschlossen wir, von Gisela wieder eine armselige Seele auf zu nehmen.

Uns war es egal, welches Fell oder Alter er hatte. Es sollte ein Tier sein, welches sonst kaum eine Chance auf Vermittlung hatte. Mit einer kräftigen Stimme erzählte Gisela, dass Püppi es verdient hätte, vermittelt zu werden. Eher zaghaft äußerte sie sich weiter, aber er hat einen Zwillingsbruder, der fast blind ist. Aus mir schossen die Worte „Wo, der Eine ist, ist auch der Andere? Die kann man doch nicht trennen!“ Kaum hörbar, sagte Gisela „JA!“

In diesem Moment schaute ich auf Siegfried. Bei ernsthaften Entscheidungen zu treffen, müssen beide Ehepartner abstimmen. Mein Herz sagte „JA“, mein Verstand ein „jEIN“ . Aber wie fühlte Siegfried?  Sein gutmütiges Herz stimmte mit einem klaren „JA“ zu.

Am 30.07.2013 zogen die Brüder bei uns ein.

Ich versuchte schon am ersten Tag sie mit den Namen „Billy und Bärli“ vertraut zu machen.

Mit großem Interesse wurden sie von unseren vorhandenen Katzen (Fridolin, Molli, Josephine, Hermann) aufgenommen. Billy, der Sehgeschädigte, fühlte sich sofort wohl. Sein Bruder benötigte eine Woche, um sich ein zu leben. Am dritten Tag spürte ich, dass er seinen neuen Namen „Bärli“ nicht annehmen wollte. Also entschlossen wir, er soll weiterhin „Püppi“ heißen.

Siegfried und ich setzten uns auf den Teppich und spielten mit Stöckchen, Bindfaden + Spielmaus mit allen Katzen. Püppi sas unter dem Sofa und beobachtete, wie sein Bruder Billy mit Fridolin durch die Zimmer sausten. Und richtig viel Spaß hatten.

Es gab Tage, da meinte Katze Josephine, die Jungs zu ärgern. Keck saß sie oben auf dem Stuhl und klatschte ihnen ohne Vorankündigung eine über ihr Fell. Wenn wir dies sahen, schimpften wir mit ihr. Aber der Tag kam, da drehten die Beiden den Spieß herum. Ab diesem Zeitpunkt war sie die Gejagte. Wir versuchten diesen angespannten Zustand mit Bällchen/Schnurr/Mäuse/Kartons zu entspannen. Für ein paar Minuten klappte es …, aber Josephine beschloss ins Badezimmer zu ziehen. Natürlich liegt im Wäschekorb Decken und im Waschbecken ein Handtuch. Am Tag ist die Badezimmertür immer geöffnet. Nur nachts wird sie geschlossen. Sie soll, mit ihren 13 Jahren, ihre Ruhe haben.

Püppi und Billy haben sich in den 1 ½ Jahren super eingelebt. Billys Augen muss ich 3x tgl. reinigen mit Wasser. Püppi wurde ohne Sichtbaren Grund, immer dünner und leichter. Als er das Toiletten-Streu fraß, war dies für mich ein Signalzeichen, sofort zu reagieren und die Tierärztin auf zu suchen. Bei Püppi wurde am 24.02.2015 in einer großen Tierklinik die niederschmetternde Diagnose Lymphknotenkrebs in der Bauchhöhle, festgestellt. Diese Hiobsbotschaft haute Siegfried, mich und Gisela um. Püppi erhält ab dieser Zeit das Medikament Prednisolon. Er nimmt jeden Tag brav seine Tablette ein. Als ob er es spürt, dass nur diese Tablette ihn am Leben hält. Vormittags ist er munter und spielt mit seinem Bruder. Ab Mittag legt er sich auf die Heizung oder Sessel und schläft viele Stunden. Billy legt sich oft zu ihm.

Wo der Eine ist, ist auch der Andere. Früh wird gemeinsam vom gleichen Teller gefressen. Sieht der Eine den anderen nicht sofort, wird lautstark Miaut. Bis der Andere wieder neben ihm steht oder liegt. Oftmals sage ich „das doppelte Lottchen schmust mit einander“. Die Zwei an zu schauen ist einfach nur himmlisch.

Hoffen und wünschen wir, dass Püppis vier Tumore nicht all zu schnell wachsen. Und sie noch eine lange Zeit liebevoll zusammen leben dürfen.

Immer wenn ich mit Püppi in der Tierklinik war, weinte Billy Herzzerreißend zu Hause, sodass Siegfried ihn kaum beruhigen konnte. In dieser Zeit kümmerte sich sein Freund Fridolin um ihn.

Fridolin und Billy sind ganz tolle Freunde geworden.

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