Tierschutzwelt und Little-Animals

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Archive for Dezember, 2014

Danke an die tierlieben Polizisten

Sonntag, Dezember 28th, 2014

Bei diesem Video habe ich die Luft angehalten: https://www.facebook.com/video.php?v=794531910620667

Weihnachtsgrüße aus Sankt Andreasberg / Harz

Donnerstag, Dezember 25th, 2014

Weihnachtsüberraschung für ihre Tiere:

Jedes Jahr erfreuen Monika und ihre Tochter Yvonne ihre Lieblinge mit einem Fichtenbaum mit vielen gesunden Leckereien.

Danke für die wundervollen Bilder!!!

 

 

Türchen 24: Zauberhafte Weihnachtsfeiertage ….

Mittwoch, Dezember 24th, 2014

Das Christkind kommt bald, die Engelchen singen
das Christkind wird Euch die Geschenke bringen!
Kinderaugen leuchten unterm Tannenbaum,
jedes hat wohl seinen eigenen Traum,
ob Computerspiel oder Playstation 3,
für alle ist sicherlich das passende dabei.

In dieser Zeit sollten wir aber auch bedenken,
nicht alle Menschen können sich was schenken.
Was für den einen das Größte ist,
ist für so manch anderen leider nur Mist.
Das wirkliche Geschenk ist Menschlichkeit,
egal ob mit Familie oder in Zweisamkeit.

Für uns selbst haben wir nur einen Wunsch:
Tier und Mensch vereint, bis in alle Ewigkeit
und endlich vorbei die Tierquälerei! !!
Autor: Biggi

Liebe Tierfreunde/-innen!

Wir wünschen Ihnen besinnliche Stunden, ein ruhiges, gesundes Weihnachtsfest. Frieden in und um Sie. Eine Prise Duft von selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen.
Gedenket jener hier auf Erden die auf der Schattenseite sind, den Obdachlosen, den  älteren Bürgern, den Schwachen Ausgezehrten und den armen Tieren dieser Welt.

Für das kommende Jahr wünschen wir Ihnen von Herzen, viel Gesundheit, Glück und natürlich auch viel Energie für die kommenden Herausforderungen.

 

Mit herzlichen Grüßen

Beatrix und Siegfried Weber
Nager/Kleintier-Vermittlungsstelle,
37441 Steina / am Harz

Türchen 23: Der Menschen Güte und der Wolf Navarre…

Dienstag, Dezember 23rd, 2014

von Hannelore Rodrian


Am Montag, 9. Januar 2012, um 13.30 Uhr, wird das Forschungszentrum Monte Adone, auf Intervention der Provinzpolizei von Montorio, gebeten, einen verletzten Wolf in der Gemeinde Camugnano zu retten.
Betreiber des Zentrums, einschließlich Tierarzt, machten sich auf, versehen mit allen notwendigen Geräten (Käfig, Bahre, Sauerstoff, Narkosegewehr, Verbandskästen, etc.), zusammen mit der Landespolizei, der Presse und etlichen Bürgern.

Der Wolf, ein ausgewachsener Rüde, trieb in den eisigen Gewässern des Flusses Limentra, in der Nähe der Küste. Das Tier stand offensichtlich unter Schock und war zudem in einem Zustand schwerer Mangelernährung, eindeutig unterkühlt, und zeigte eine Lähmung der Hinterbeine.
Als man ihn aus dem Wasser gezogen hatte hörte sein Herz auf zu schlagen.
Und nun geschieht das Unglaubliche: mit vereinten Kräften, inklusive Herzmassage und Mund-zu-Schnauze-Beatmung holte man ihn zurück!

Und brachte ihn dann, dessen Ohren leise zuckten, auf die Intensivstation, wo er Tag und Nacht überwacht und behandelt wurde


Er war sehr krank, hatte extremen Gewichtsverlust, Dehydrierung, Lähmung der Hinterhand; Hautentzündung mit großen kahlen Stellen, wahrscheinlich von Räude verursacht. Infektion einer deutlichen Lebererkrankung; zusätzlich waren 35 Schrotkugeln über seinen Körper verteilt.
Das Tier war – wahrscheinlich lange vorher – von  mehreren Schüssen getroffen worden.

Ein MRT zeigte Spondylose zwischen dem 4. und 5. Brustwirbel, eine Form entzündlich-infektiöser Bandscheibe und der umgebenden Gewebe.Dies führte zu einer Kompression des Rückenmarks, die die Ursache für die Lähmung der Hinterbeine ist.
Eine umfangreiche Therapie begann und zeigte Fortschritte. Man wollte ihn so weit wieder herstellen, dass er ausgewildert werden konnte.

Navarre nahm alle Behandlungen mit Geduld an, wollte offenbar gesund werden und leben…


März 2012

Fast zwei Monate nach seiner Ankunft ist das gesamte Personal mit den offensichtlichen Fortschritten zufrieden.
Navarre hat zugenommen, die Räude besiegt und neues, schönes Fell bekommen; auch die übrigen Probleme (Darm, Herz, Urogenitalien) sind fast vollständig überwunden.

Angesichts der Lähmung der Hinterläufe und des schweren Muskelschwunds ist es großartig ihn wieder laufen zu sehen, und wie er an Stärke gewinnt.

Aber noch hatte er nicht die völlige Beherrschung über seine Gliedmaßen zurück erlangt, die für eine Auswilderung unabdingbar waren.

https://www.youtube.com/watch?v=-DB7TqhELqs


11. Mai 2012: Ciao Navarre…

Der Traum, Navarre der Wildnis zurück zu geben, schien greifbar nahe. Er befand sich bereits in einem Freigehege des Riabilitazione Purtroppo. Da er ständig überwacht wurde erkannte man dass es ihm plötzlich schlechter ging und brachte ihn sofort in die Klinik.

Dort starb er wenige Stunden später.

Die Todesursache sollte geklärt werden, aber ich habe sie nicht gefunden.

Die Berichte nach seinem Tod zeigen Wärme, Zärtlichkeit und fassungslose Trauer.

Und das nicht nur für ihn, sondern für jeden seiner Art, die, so der Kontext, es verdient geliebt, geschützt und respektiert zu werden.
Danke, dass es dich gegeben hat, Navarre. Und dass du uns die helle Seite der Menschen gezeigt hast.

Schlaf gut.

https://www.youtube.com/watch?v=ANF_t3NGBqE Ciao, Navarre (Ton einschalten)

Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden, in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.

(Friedrich Hölderlin)

Wir nehmen Abschied von Biene, Yorkshire Terrier-Lhasa Apso-Mix, geb. ca. 2001

Dienstag, Dezember 23rd, 2014

VERSTORBEN- Biene, Yorkshire Terrier-Lhasa Apso-Mix, geb. ca. 2001

Machs gut kleine Biene! 

Nicht plötzlich und auch nicht ganz unerwartet und dennoch viel zu früh…

Wochenlang haben wir nach einem liebevollen Platz für unser krebskrankes Bienchen gesucht – wo sie ihre letzte Zeit in Frieden, geliebt und umsorgt bei lieben Menschen verbringen darf. Doch es sollte nicht sein. Kurz vorm Ziel – als sich der perfekte Platz für Bienchen fand – wurde sie aus dem Leben gerissen. Der Krebs hatte diese kleine, unendlich liebe Maus besiegt.
Machs gut kleines Seelchen und Knopfauge…

Biene

Yorkshire Terrier-Lhasa Apso-Mix

Hündin, kastriert

geboren ca. 2001

Schulterhöhe: 33cm

mit Katzen verträglich

Biene wurde im Bayrischen Wald ausgesetzt aufgefunden und in unser angeschlossenes Tierheim in Wollaberg gebracht. Mit Hilfe ihres Mikrochip’s konnte herausgefunden werden, dass ihr Besitzer gestorben war und es keine Verwandtschaft gab. Irgendjemand sehr herzloses hatte die kleine Hundeomi einfach auf die Straße gesetzt, nach dem Tod ihres Herrchens. Im Dezember 2014 kam Biene zu uns ins Tierschutzliga-Dorf damit sie hier bei uns vielleicht die Chance auf ein neues Zuhause bekommt.

Biene ist eine unglaublich liebe, anhängliche und sehr liebebedürftige Hundeomi. Sie ist einfach zu allem und jedem nur lieb und freundlich. Ohne Leine wackelt sie auf dem Gassigang mit und freut sich immer nur, wenn sich jemand um sie kümmert. Im Haus ist Biene auch super artig, stubenrein und bleibt auch einmal alleine.

Leider ist Biene nicht gesund. Es wurden bösartige Mastzelltumore am Körper gefunden, die nicht mehr operiert werden können. Noch geht es Biene sehr gut. Sie ist fröhlich und munter, doch niemand kann etwas über ihre Lebenserwartung sagen. Umso dringender ist es, dass wir für diesen Hundeschatz noch einen liebevollen Platz finden, wo sie ihre letzte Zeit geliebt und umsorgt als Familienmitglied verbringen darf.

Wer hat ein ganz großes Herz für unser Bienchen und schenkt ihr noch ein wenig Glück im Leben?

Tierschutzliga-Dorf
Tierheim & Gnadenhof der Tierschutzliga in Deutschland e.V.
Ausbau Kirschberg 15
03058 Neuhausen/Spree OT Groß Döbbern
Telefon: 035608-40124
Fax: 035608-41596

E-Mail: info@tierschutzligadorf.de
Internet: www.tierschutzligadorf.de
www.tierschutzliga.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 13.00 bis 16.00 Uhr (außer Feiertags)

Türchen 22: Little Mother…

Montag, Dezember 22nd, 2014

von Hannelore Rodrian

Gott konnte nicht überall
zur gleichen Zeit sein;
deswegen erschuf er die Mütter.

Im März 14 lief es durch das Netz und die Verteiler: das Bild der kleinen Hündin, die zwei Jahre zuvor von einem Zug überrollt worden war und beide Hinterläufe verloren hatte – das Bild, wo sie auf den Vorderläufen stehend ihre Welpen umsorgt.

Gesehen in China, Provinz Datong. Das Foto rollte um die Welt und Hilfe nahte im Siebenmeilenschritt. Si Bao – Bao heißt Schatz, was Si heißt habe ich nicht rausgefunden – die am Bahnhof gelebt und auch nach ihrer Verletzung offenbar gefüttert worden war, kam in eine Klinik, wo zwei ihrer Welpen an der Staupe starben.

Der Zustand des dritten war kritisch, nur einem Mädchen ging es besser: Little Faith überlebte.

 Dann kam die Nachricht, dass sie von der Gründerin  von Animals Asia, Jill Robinson, adoptiert werden sollte. Am 8. Juli kam sie offenbar, samt Tochter, in den Staaten an. Und danach kam nichts mehr.

Also ging ich animal asia https://www.facebook.com/pages/FOUND-Miracle-dogs-of-Datong-City-China/249732691872430 auf die Nerven, die mir zwar versicherten, es ginge der Kleinen hervorragend, aber kein noch so kleines Foto herausrückten.

Und dann wurde sie am 18.12. auf der Facebookseite eingestellt – offenbar für kleingläubige Leuts wie mich, die immer was zum gucken brauchen. Sie heißt jetzt Lelly. Und Little Faith heißt Muddie. Und einen Rolli hat sie offenbar nicht – zumindest wurde keiner gezeigt. Also gehe ich denen weiter auf die Nerven…

Aber sie sieht zum Fressen süß aus!

Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer einzigen Kerze nicht auslöschen.

Chin. Sprichwort

FOUND – Miracle dogs of Datong City, China

18. Dezember ·Since everyone has been asking about Si Bao and Little Faith…..their names are now Lelly and Muddie and they are doing wonderful….and mother and daughter love each other, and look what a cutie pie Muddie turned out to be….and of course, the face of Si Bao (Lelly), that face of hers will warm anyone’s heart…..Happy Holidays !!!

 

4.Advent, Türchen 21: Die Lasten der anderen tragen…

Sonntag, Dezember 21st, 2014

von Hannelore Rodrian

3. Januar 1889: Ein Mann umarmt ein Pferd und weint. Es ist ein eleganter Mann. Mit Schnauzer, Goldbrille und seidengefüttertem Paletot. Das Pferd ist ein Droschkenpferd und steht eingespannt am Stand auf der Piazza in Turin. Der Mann hängt dem Tier am Hals und schluchzt ganz jämmerlich. Leute bleiben stehen und stoßen sich an, Gaffer glotzen, Kinder kichern. Was ist passiert? Der Kutscher hat den Gaul geprügelt und der Mann ist hinzu gelaufen und hat das misshandelte Tier umarmt. Statt den Kutscher zu prügeln.

Vielleicht wäre er dann nicht wahnsinnig geworden….

  Vielleicht sind sie die vom Menschen am meisten ausgebeuteten Tiere der Erde. Vor Pflug, hochbeladene Wagen oder Kutschen gespannt, als Lasttiere, zur Jagd oder im Krieg eingesetzt, oder den Göttern geopfert – ein Leben ihrer Art gemäß führen konnten sie wohl nicht mehr, seit der Mensch sie sich zum eigenen Nutzen gefügig gemacht hat.

Aber so wenig wert wie heute waren sie wohl noch nie, denn anders kann ich mir die Vielzahl an Schlachttransporten, die gesunde, noch junge, teilweise sogar trächtige Pferde buchstäblich wie auf Schinderkarren quer durch Europa zu den billigsten Schlachthöfen karren, nicht erklären. (jährlich rund 11.000 deutsche Pferde!)

Gar nicht erst zu reden von den „Reiterhöfen“ wo zappelnde Kinder auf den durchgerittenen Rücken der Ponys Runden drehen – immer dieselben.

Oder die Miniponys, für kleine Mädchen angeschafft und dann jahrelang vergessen bis zu den Knien im Dreck stehend – davon kann nicht nur Claudia ein langes, trauriges Lied singen.

Und last but not least – der unselige Reit-und Springsport…

Und die Esel? Die trugen immer schon Lasten, die vergleichsweise nur noch die Ameisen bewältigen – nur dass die freiwillig schleppen.

Hungrig, durstig, unterernährt und struppig, unglaubliche Bürden auf den kleinen Rücken, ziehen sie der Wege, die nicht die ihren sind, mit der sprichwörtlich gewordenen Geduld der Esel.

Aber vielleicht ist es nicht Geduld, sondern nur noch Hoffnungslosigkeit.

Im August ging ein Glühwürmchenkurier herum, der vom Esel Alfredo berichtete, der 23 Jahre in Isolation verbracht hatte, mutterseelenallein auf einem ca. 40 qm großen Gehege im Schatten, unter Bäumen. Kein Gras, keine Sonne, kein Auslauf, keine Gesellschaft, nur ernährt von Küchenabfällen.

Zwei Jahre kämpften Karin Weiß und ihr Mann  mit Behörden und uneinsichtigen Besitzern bis Alfred im August 2014 zur Eselsbrücke Vogtland reisen durfte – und voll kindlichem Entzücken sein neues, unbekanntes Leben in Augenschein nahm, wo jeder Sonnenstrahl, jeder Grashalm ein umwerfendes Erlebnis für ihn war.

http://www.eselsbruecke-vogtland.de/

Und da dachte ich immer Eselelend gäbe es nur weit weg von hier…

Um ein anderes Wesen zu verstehen,
musst du in ihm leben, bis in seine Träume hinein.

Indianische Weisheit

Türchen 20: eine Mahlzeit am Tag…

Samstag, Dezember 20th, 2014

von Hannelore Rodrian

Schon vor 40 Jahren gab es Streunerkatzen in Berlin. Wahrscheinlich auch schon vorher. Meine früheste Erinnerung – ich war höchstens vier Jahre alt und trappelte mit Oma zum Friedhof um Opa zu besuchen – war eine schwarze Katze im stillgelegten Schienenschacht einer Straßenbahn. Eine tote schwarze Katze.

Vor 40 Jahren reichte es noch in Kreuzberg einen Laden anzumieten und die eingesammelten Straßenschnurrer dort unterzubringen, um sie weiter zu vermitteln. Es waren so zehn bis fünfzehn Miezen.

Als ich Berlin verließ lag die geschätzte Dunkelziffer bei mindestens 200.000. Für die gesamte Republik geht man von 2 Mio. aus. Ich vermute eher die doppelte Anzahl.

Ob nun zwei oder vier Millionen – auch 200 wäre eine beschämende Zahl. Nur schämen sich offenbar die Falschen – wie stets.

Landesweite Kastrationspflicht? Gibt es allenfalls regional und wird dann frenetisch gefeiert. Behördliche Finanzierung besagter Kastrationspflicht? Die liegt auf den Schultern der Tierschutzvereine oder einzelner Verbände oder einzelner Bürger.

Heute vor einem Jahr habe ich HennyMau aufgenommen. Laut Angaben der Tierschützer die sie mir brachten und schon vor Jahren kastrieren ließen, hat sie etwa 7 Jahre auf der Straße überlebt.

Sie wog knappe 3 kg, das Fell war von Eiter verklebt, der ihr aus dem Mäulchen lief, und sie konnte nicht fressen weil die Maulhöhle von Herpes befallen war.  Irgendwann musste sie Katzenschnupfen überstanden haben, denn der Virus ist noch in ihr. Als sie nicht mehr weiter konnte hockte sie sich unter einen Busch und schrie das Gott erbarm. Da wog sie gerade noch 2 kg. Auf die 3 kg mit denen sie zu mir kam hatte man sie dann hoch gepäppelt.

Heute wiegt sie mindestens das Doppelte und Futterfassen ist ihr größtes Glück. Sie wirkt gesund und munter – aber dieses Wohlbefinden wird durch hohe Dosen Cortison erkauft, die sie früher oder später auch umbringen werden.

Vermutlich eher später als früher, denke ich mal… das Leben hat ja noch nie so viel Spaß gemacht…

Vor einem halben Jahr ging Julchen in die Falle, die ich eigentlich für eine angeblich rollige Katze aufgestellt hatte. (wie sich später herausstellte war es ein stimmgewaltiger Kater, der noch wochenlang herumschrie und inzwischen von Carolyn, fünf Häuser weiter, versorgt wird.)

Julchen schoss fauchend und zischend heraus – und ging dennoch immer wieder hinein, was eigentlich keine Katze von Verstand auch nur zweimal tut. Offenbar war der Hunger stärker als der Verstand.

Seither bekommt sie einmal täglich eine Mahlzeit. Eine große Mahlzeit, denn sie muss ja 24 Stunden anhalten. Ein Häuschen habe ich ihr auch gebaut, aber sie nutzt es bisher als überdachtes Restaurant. Wo sie schläft weiß ich nicht, vermutlich in irgendeiner Scheune. Näher als einen halben Meter darf ich nicht an sie heran und sie ist auch beim Fressen ständig auf der Hut.

Sie ist wunderhübsch und inzwischen begrüßt sie mich sogar – manchmal – mit einem klagenden „Mieeee…“ Das „au“ bleibt irgendwo stecken.

Laut gesetzlicher Definition gehört sie mir, weil ich sie versorge. Sie ist kein Fundtier sondern ein herrenloses Tier. Das ist ein feiner und gemeiner Unterschied, weil sich die Kommunen damit um den Pauschalpreis zur Kostenabdeckung für die Unterbringung drücken können.

Spielt ja hier auch gar keine Rolle weil ich Julchen ohnehin in keinen Tierheimzwinger sperren würde.

Im Frühjahr wird sich zeigen ob ich sie noch mal einfangen muss. Um ihr das Muttersein zu ersparen.

Die Anzahl der Vereine und Verbände die sich um das Leid der Katzen kümmern ist lang – viel zu lang um sie alle hier aufzuführen. Sie alle brauchen Spenden; für Futter, für Tierarzt, für Unterbringung.

Und alle haben diese Spenden bitter nötig um auch nur einen Bruchteil des Leides lindern zu können, dem die herrenlosen Katzen in unserem Land ausgesetzt sind.

Einmal googeln reicht…

 

Hund und Katze

Miezel, eine schlaue Katze, Molly, ein begabter Hund,
Wohnhaft an demselben Platze, Hassten sich aus Herzensgrund.

Schon der Ausdruck ihrer Mienen, Bei gesträubter Haarfrisur,
Zeigt es deutlich: Zwischen ihnen Ist von Liebe keine Spur.

Doch wenn Miezel in dem Baume, Wo sie meistens hin entwich,
Friedlich dasitzt, wie im Traume, Dann ist Molly außer sich.

Beide lebten in der Scheune, Die gefüllt mit frischem Heu.
Alle beide hatten Kleine, Molly zwei und Miezel drei.

Einst zur Jagd ging Miezel wieder Auf das Feld. Da geht es bumm.
Der Herr Förster schoss sie nieder. Ihre Lebenszeit ist um.

Oh, wie jämmerlich miauen Die drei Kinderchen daheim.
Molly eilt, sie zu beschauen, Und ihr Herz geht aus dem Leim.

Und sie trägt sie kurz entschlossen Zu der eignen Lagerstatt,
Wo sie nunmehr fünf Genossen An der Brust zu Gaste hat.

Mensch mit traurigem Gesichte, Sprich nicht nur von Leid und Streit.
Auch in Brehms Naturgeschichte Findet sich Barmherzigkeit.

Wilhelm Busch

Türchen 19: nicht leben können und doch leben müssen…

Samstag, Dezember 20th, 2014

von Hannelore Rodrian

Ich schämte mich, als ich zum ersten Mal im Tierpark die großen Sibirischen Tiger eingesperrt sah, die über mich hinweg schauten. Mir stieg das Blut in den Kopf, dass ich vermeinte, er würde mir zerplatzen, und lief davon. Bald darauf aber kehrte ich zum Käfig zurück und bemühte mich, ihnen klarzumachen, dass ich an ihrer Gefangenschaft nicht schuld sei, aber sie glaubten mir nicht, sie wollten mich nicht hören, sie meinten, ich hätte wohl auch Eintrittsgeld bezahlt, den Zins, darum sie gefangen saßen. Da begann ich entsetzlich zu weinen und flehte, dass ich doch möchte die Tigersprache kennen; aber ich musste ihnen endlich auf Deutsch sagen, dass ich sie sehr, sehr liebte, dass ich zu ihnen wollte, um ihnen das Fell zu lecken, dass ich sie lieb hätte und nicht schuld wäre an ihrer Gefangenschaft. Ich weinte so sehr vor ihnen und wollte sie befreien; aber ich sah wohl ein, dass es nicht anging, man würde sie erschießen. So bin ich dann noch zwei- oder dreimal an ihrem Käfig gewesen und habe ihnen meine ganze Traurigkeit angeboten, sie möchten fröhlich sein, aber sie lehnten es ab.

Hans – Henny Jahnn, dt. Schriftsteller, 1894-1965

Mit der Errichtung der zoologischen Gärten hat der Mensch seiner Herrschaft über die Tiere ein Denkmal gesetzt. Und genau diese Geisteshaltung lebt über diese Institution weiter fort, nämlich in Tieren Gegner des Menschen zu sehen, die ständig neu besiegt werden müssen. Für die betroffenen Tiere bedeutet diese Allmachtsdemonstration, dass sie lebenslang der Freiheit beraubt werden. Ihr Leben ist fremdbestimmt. Jeder eigene Antrieb endet an ausbruchfesten Mauern, Gitterstäben, Wassergräben und Panzerglaswänden. Für die gefangenen Tiere ist der Schmerz, nicht leben zu können und doch leben zu müssen, allgegenwärtig. Ein Schmerz, der die Tiere buchstäblich verrückt macht… Zoos sind auch heute noch das, was sie schon immer waren – Vergnügungsstätten für zahlendes Publikum – und nicht, wie sie es gerne behaupten, eine Arche Noah. Zoos, daran lässt sich nicht rütteln, sind nicht für Tiere, sondern für Menschen geschaffen worden. Panzerglasscheiben, Wassergräben, grüne Ranken und Torfboden, können vielleicht Zoobesucher darüber hinwegtäuschen, dass die Tiere nicht in ihrer natürlichen Umgebung leben, aber die Bedürfnisse der Zootiere können sie nicht befriedigen.

http://www.animal-public.de/zootiere-unschuldig-hinter-gittern/

Aber Cinderella kam zurück…

http://www.ifaw.org/deutschland/aktuelles/video-spektakul%C3%A4re-freilassung-eines-sibirischen-tigers-russland

Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst.

Abraham Lincoln

 

Türchen 18: der Tanz des befreiten Stieres…

Donnerstag, Dezember 18th, 2014

von Hannelore Rodrian

Auch wenn Aiderbichl selber mehr als genug Reklame für sich macht – dieser Beitrag ist beeindruckend genug um ein Türchen zu kriegen – vor allem das Video: https://www.youtube.com/watch?v=vFO6LESkHDk

Gaucho-Tanz von Stier Bandit als Dank!

Der verzweifelte Aiderbichler Christian bat die Internet-Aiderbichler um Hilfe. Er hatte einen jungen Stier in der Anbindehaltung entdeckt, der ihn kläglich ansah und seine Hand leckte. Christian konnte nicht mehr schlafen, und nachdem wir das Schicksal des Stiers Bandit gepostet hatten, meldeten sich Paten. In einem atemberaubenden Video kann jetzt jeder miterleben, wie er in seine Freiheit tanzt…

Hoffnungslosigkeit und Monotonie – und dann der Jubel über die Freiheit

Bandit erreichte die Herzen der Menschen und sie haben ihm geholfen. Allen voran sein Retter Christian. Es war schon dunkel, als er seine Ketten löste. Bandit sprang einfach durch das Gitter, und dann zeigte er allen Menschen, dass Rinder sich mitteilen können. Bis hin zu einer Liebkosung am Ende des Videobeitrages. Noch nie hat ein Rind so über seine Art und ihr Leid Auskunft geben können. Dieses Video ist Aiderbichler Geschichte!!!

Manchmal hört man von Rinderhaltern, dass die Anbindehaltung nicht so schlimm sei. Sie würden es nicht anders kennen. Das stimmt nicht.

 Erschöpft und glücklich macht Bandit nach seinem Freudentaumel etwas Pause. Er erahnt nicht, was seine Geschichte bewirken wird. Viele Menschen werden nachdenken und sich fragen, ob das Opfer, das den Rindern abverlangt wird, im Verhältnis dazu steht, dass Fleisch so billig sein muss. Dass wir dann auch noch übermütig mehr als 30 Prozent des so erzeugten Fleisches ungegessen wegwerfen. Die Schuld trifft in erster Linie uns, die Konsumenten.

Danke, danke, danke! Insbesondere an alle, die Gut Aiderbichl unterstützen und auch in diesem Fall dem Leid Einhalt geboten haben. Mit diesen Bildern konnten wir belegen, dass sich ihr Einsatz gelohnt hat. Nun darf auch Bandit bis an sein natürliches Lebensende auf Gut Aiderbichl bleiben.

Und schließlich war auch der Ochs angeblich im Stall von Bethlehem. Zusammen mit dem Esel. Zum Esel kommen wir noch.

http://www.gut-aiderbichl.de/page.headline.php?cid=20&redir