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Deutschlandweit fordern Tierschützer die Städte und Kommunen zum Handeln auf …Gesetz zum Kastrieren

Pressemitteilung
Tierversuchsgegner Rhein-Erft – MENSCHEN FÜR TIERRECHTE e.V. (vormals TVG-Pulheim)
März 2010
Deutschlandweit fordern Tierschützer die Städte und Kommunen zum Handeln auf: Gesetz zum Kastrieren

Die Region wird der Katzenplage nicht mehr Herr. Nach Schätzungen der Tierversuchsgegner Rhein-Erft – Menschen für Tierrechte e.V. gibt es in der Stadt Bergheim und den umliegenden Dörfern derzeit mehr als 1000 frei lebende Katzen. “Es werden immer mehr. Wir bewältigen das nicht mehr. Finanziell wie auch personell”, sagt Gerd Straeten, Vorsitzender der Tierschutz-Organisation. “Gerade hat eine unserer beiden Pflegestellen wieder 28 Tiere eingefangen und kastrieren lassen.” Dennoch rechnet der Tierschützer im Frühjahr wieder mit vielen neuen Katzenbabys. “Wir möchten, dass die Kastration auch im Erftkreis zur Pflicht wird”, sagt Straeten. Jeder Halter müsse per Gesetz verpflichtet werden, seine Katzen kastrieren zu lassen.

Die Politik muss eine Entscheidung fällen

“Zwingend muß etwas auf politischer Ebene geschehen, um das extrem vorherrschende, und vollkommen unnötige Leid auf unseren Straßen einzudämmen! Die Stadt Paderborn macht es vor,” erklärt der Tierschützer. Sie führte 2008 als erste Kommune in Deutschland die Kastrationspflicht für Freilauf-Katzen ein. Die Tiere dort müssen auch tätowiert bzw. gechipt werden. In der Stadt in Nordrhein-Westfalen bekamen Tierschützer die Überpopulation nicht mehr in den Griff. Die Folge sind häufig kranke Katzen. Sie leiden selbst, stellen aber aus hygienischen Gründen auch eine Gefahr für andere Haustiere dar.

“Es bleibt zu hoffen, dass die anderen Städte und Gemeinden schnellstmöglich nachziehen, ansonsten ist mit einer völligen
Eskalation des Problems zu rechnen. Leider brauchen viele Menschen für viele Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, gesetzliche Vorgaben und Verordnungen, so auch im Hinblick auf die Kastration ihrer Katzen und Kater,” erklärt Straeten. Wie am Beispiel der Stadt Paderborn gut zu erkennen ist. Dort wurde bereits im Jahr 2008 die Katzenkastrationspflicht eingeführt. Die Resonanz ist positiv. So wurden rund 60 Prozent mehr Katzen privater Halter kastriert als vorher.

Der Tierschützer geht davon aus, dass es im Erftkreis einige tausend frei lebende Katzen gibt. Besonders schwierig sei die Situation in Elsdorf. Dort gibt es schon jetzt unzählige Katzenbabys. Mit Vergiftungsaktionen und Jäger, die bereits Jagd auf die sowieso schon geschundenen Tiere machen, versucht man der Katzenplage Herr zu werden. Dies ist laut Tierschutzgesetz verboten! Schließlich regelt Paragraph 4 TSchG das Töten von Tieren. Ein Wirbeltier darf, wenn überhaupt, nur unter Betäubung bzw. unter Vermeidung von Schmerzen durch jemand getötet werden, der dafür ausgebildet ist! “Wir fordern daher eine gründliche Untersuchung WER hierfür verantwortlich ist und diese schändliche Aktion in Auftrag gegeben hat”, fordert Straeten. “Die vernünftigste, moralisch vertretbare und letztlich unter Umständen auch kostengünstigste Lösung besteht darin, die Katzen und auch die Kater kastrieren zu lassen.”

Aufruf zur Kastration von Katzen und Katern

Die Tierversuchsgegner Rhein-Erft – Menschen für Tierrechte e.V. richten einen dringenden Appell an alle Katzenhalter, ihre unkastrierten Tiere im Alter von sechs Monaten durch einen Tierarzt unfruchtbar machen zu lassen. “Jahr für Jahr wächst auch die Katzenpopulation im Erftkreis, da sich leider viele Katzenhalter ihrer Verantwortung nicht bewusst sind und eine Vermehrung ihrer Samtpfoten nicht verhindern. Die Situation hat sich in 2009 derart verschärft, dass man ohne Übertreibung sagen kann, es ist “fünf vor 12″.
Straeten beobachtet seit Jahren, dass immer mehr Tiere ausgesetzt werden. “Weil die Menschen sie sich nicht mehr leisten können. Bei Hartz IV sind Tiere nicht berücksichtigt”, weis der Tierschützer zu berichten. Aus wirtschaftlichen Gründen seien die Halter dann gezwungen, ihre Vierbeiner abzugeben.

Kastration statt Tod durch Seuche

Ist eine Katze trächtig, gehört sie plötzlich niemandem”, weiß auch Margit Cleve, Mitglied und Pflegestelle des Vereins zu berichten.
Wird irgendwo eine Katze aufgegriffen, prüfen die Tierschützer zunächst, ob das Tier tätowiert oder gechipt ist. In diesem Fall lässt sich der Besitzer sofort ermitteln. “Ist das nicht der Fall, informieren wir die Zeitung”, erklärte sie weiter. Meldet sich niemand, ist klar, dass das Tier ausgesetzt wurde. Nach einigen Wochen Wartezeit geht das Tier in die Vermittlung.
Für Gesundheitsvorsorge fehle aber gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise das Geld. Die Folge seien Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukämie und – was vor 30 Jahren noch selten war – Katzen-Aids. “Die Tiere quälen sich oft und müssen unsägliches Leid ertragen”, fügt sie hinzu. Mit der Zunahme an Tieren eskaliere auch dieses Problem. Im Interesse der Seuchenhygiene ist auch sie deshalb für Kastration von Freigängern.

Viele Tierheime sind völlig überfüllt.

Immer mehr Katzen werden im Tierheim abgegeben. Was jedoch noch schlimmer ist: Immer mehr Katzen werden ausgesetzt! Viele davon sind krank. Die Halter können sich eine medizinische Behandlung nicht leisten.
Einige Tierheime in Deutschland reagieren mittlerweile auf diese Flut von abgegebenen Tieren mit einem Aufnahmestopp. Das bedeutet, dass sich jeder, der sein Tier abgeben möchte in eine Warteliste eintragen muss. Leider haben die meisten Tierheime keine andere Möglichkeit, da sie die vorhandenen Plätze bereits für weitaus mehr Tiere ausgereizt haben. Die Tierheime appellieren an die Halter, die sich ihre Tiere nicht mehr leisten können, diese nicht einfach auszusetzen. Diese Form der Tierquälerei ist strafbar!
Zudem werden Halter von freilaufenden Katzen gebeten diese kastrieren zu lassen, um die Unmengen streunender Katzen einzudämmen. Allerdings liegt genau hier das Problem: Vielen Haltern ist eine Kastration zu teuer – ähnliches gilt für die Tierarztkosten einer normalen Behandlung.
Die Tierheime – nicht allein im Rhein-Erftkreis, sondern im gesamten Bundesgebiet! – seien übervoll. Viele Tierheime in der Region verhängten in den vergangenen beiden Jahren teilweise monatelange Aufnahmestopps für Katzen, weil sie nicht mehr wussten, wie und wo sie die vielen Tiere unterbringen sollten. Hinzu kommen viele kleine Tierschutz-Organisationen und private Initiativen. Dabei kämpfen alle Tierschützer trotz steigendem Bedarf mit der schlechten finanziellen Ausstattung. Die Verweildauer steige seit Jahren, ältere Tiere seien überhaupt nicht mehr vermittelbar. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins Menschen für Tierrechte brachten vermehrt heimatlose Samtpfoten zeitweise bei sich zuhause unter, was eine enorme zusätzliche Arbeitsbelastung bedeutete. “Eine derartige Situation ist untragbar und darf sich nicht wiederholen. Zumal wir Aktiven über 60 Jahre alt sind. Wir können schon aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr lange so weiter machen,” gibt Straeten zu bedenken. “Und der Nachwuchs fehlt!”

Frei lebende Katzen könne man aus Kapazitätsgründen gar nicht aufnehmen. Mehrere Generationen seien bereits als wild lebende Katzen geboren. Auch ungewollte Jungtiere würden immer wieder ausgesetzt, wenn Halter keine Abnehmer dafür finden. Um dies zu verhindern, wollen die Tierschützer die Kastrationspflicht einführen. Deshalb wurden die Politiker aller Fraktionen von Straeten angeschrieben. “Für das Problem mit frei lebenden Katzen finden wir in Politik und Gesellschaft bisher kaum Gehör,” so Straeten. “Wir möchten der Politik signalisieren, dass es 5 nach 12 ist und unser Maß – insbesondere finanziell – längst erschöpft ist. Es kann nicht angehen, dass wir ständig mit der Verantwortung, der Arbeit UND den Kosten allein gelassen werden.”
Die Tierrechtler fanden auch in 2009 wieder für viele Katzen ein liebevolles Zuhause, insbesondere für etliche vierbeinige Sorgenkinder.

Die Tierschutzkasse wurde aber in besonderem Maße strapaziert, da erheblich mehr Tiere in Not betreut werden mussten als im Vorjahr. Nun treibt auch noch der Winter 2009/2010 die Heizkosten in die Höhe. Sorgenfreie Zeiten für Tierschützer gibt es überhaupt nicht mehr.
Katzennotstation sieht sich selbst in Not

Seit Jahren helfen die Eheleute Cleve wie auch die Eheleute Straeten in Not geratenen Katzen und Hunden, jetzt sind sie selbst in Not: Die Tiernotstationen des Vereins sehen sich in ihrer Existenz gefährdet. “Seit Monaten schreiben wir rote Zahlen”, erklärt der Vereinsvorsitzende, Gerd Straeten. Unterstützung von der öffentlichen Hand gebe es ebenso keine wie Sponsoren, Spenden fließen nur sehr dürftig. Die Kosten aber laufen den Betreibern davon. Die Kosten für die Katzen, so Straeten, seien immens.
Während etwa Fundhunde sich immer wieder mal an neue Herrchen oder Frauchen vermitteln lassen, sieht das bei Katzen anders aus. Für die
samtpfotigen Stubentiger gibt es kaum noch Nachfrage, dafür aber umso mehr Nachwuchs. Es komme vor, dass Interessenten eine unkastrierte Katze haben wollen, erzählt der Tierschützer. Eine nach seiner Ansicht höchst unverantwortliche Haltung. “Das sind dann die Bürger”, sagt er, “die mit ungewollten angeblich gefundenen Katzenbabys vor unserer Tür stehen und diese abgeben wollen.” Nimmt die Pflegestation sie nicht entgegen, dann ist der Ärger groß. “Man wird sogar beschimpft”, so Straeten. Dabei ist nach seiner Auskunft seit Langem keine Aufnahme mehr möglich, denn alle Plätze seien belegt.

50 Tiere hat der Verein gegenwärtig laut eigener Auskunft in Betreuung, davon sind mindestens die Hälfte Gnadenbrottiere, die aufgrund mangelhafter Prägung und schlimme Erfahrungen starke Defizite im Verhalten haben. “Eine Katze mit Macken will keiner.” Zudem betreue der Verein mehrere Futterstellen mit Dutzenden von Katzen und Katern. Seit der Gründung im Jahr 1984 habe der Verein mindestens 6.500 Tiere Katzen und Kater der Kastration zugeführt und vielen ein neues Zuhause vermittelt. Gleichzeitig aber befand er sich immer wieder in einer prekären finanziellen Situation. Zwar ist er laut Gerd Straeten bis heute als gemeinnützig anerkannt, doch verschiedene Sponsoren sprangen ab.  “Es gibt auch kaum noch gesponsertes Futter mehr.” Mittlerweile zahlten die Mitglieder schon aus ihrer privaten Tasche. Jetzt hofft der Vereinsvorsitzende auf Spenden. Jedes neue Jahr beschert uns auch neue Sorgenkinder, die wir mit viel Sachkenntnis, Liebe und Geduld auf ein neues, besseres Leben vorbereiten.”

Wer die kostenintensive Arbeit der Tierschützer unterstützen möchte, kann dem Tierschutzverein eine Spende unter dem Stichwort “Katzen” auf das Spendenkonto KSK Köln Nr.: 015 600 1487  BLZ: 370 502 99  überweisen, eine Spende in Form von Katzenfutter zukommen lassen oder eine Mitgliedschaft im Verein beantragen.

Tierversuchsgegner Rhein-Erft -
MENSCHEN FÜR TIERRECHTE e.V.
Ordensstr. 22
D – 50129 Bergheim-Auenheim
Redakteurin TIER-INFO: Trudi Straeten
Vorsitzender: Gerd Straeten
sowie Mitglied im Internet(z)werk für Tiere/ IfT Deutschland
Mail-Adresse: Tierinfo@gmx.de
HP: www.tierversuchsgegner-pulheim.de
www.ift-onlinezentrale.de ,
www.tvg-pulheim.de , www.tigerschutz.de

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