Tierschutzwelt und Little-Animals

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Sommerliche Grüße von unseren Kaninchen und Meerschweinchen …. aus der Nager/Kleintier-Vermittlungsstelle, 37441 Bad Sachsa – OT Steina / am Harz

Der lang ersehnte Sommer ist in vollen Zügen da. Wie an jedem Morgen klingelt der Wecker um 5.00 Uhr. Eine halbe Stunde später bin ich mit der Schuppkarre und dem Küchenmesser unterwegs, um Grünzeug für die Nager zu holen. Seit über einem Monat regnet es nicht. Ich bin gezwungen täglich länger und ausgiebige Wiesenflächen auf zu suchen, die nicht ab gemäht sind oder als Wanderweg für Mensch und von Hunden genutzt werden. Oftmals „wandere“ ich 1 ½  bis 2 Stunden durch die Flur.

Zuhause wartet Siegfried auf mich mit dem Frühstück. Er deckt jeden Morgen liebevoll den Tisch. Ein gemütliches Miteinander tut der Seele richtig gut. Dies genießen wir beide sehr.

An manchen Tagen, wie zum Beispiel am Samstag,  nutze ich die noch frische Morgenluft, um erneut in unserer Umgebung nach Gräsern, Rundwegerich, Giersch und Löwenzahn ectr. zu suchen. Diesmal nehme ich ein Handwaagen mit, um mein gesammeltes Grünzeug gut zu verstauen.  Während meiner Sammelaktion werde ich immer wieder von Bremsen und Mücken angeflogen, aber nicht gestochen. Mir hilft die Haut-Lotion: Excipial U10 Lipolotio . Käuflich erhältlich in der Apotheke. Sie ist Parfüm frei. Heute kam ich mit zwei juckenden Beulen im Gesicht wieder. Die kleinen Blutsauger rochen sofort, dass ich mein Gesicht heute Früh vergessen hatte, ein zu cremen. Rundwegerich hilft den Juckreiz auf der Haut zu mildern. Das Blatt mit zwei Fingern zerreiben und die betroffene Hautstelle ein reiben.

Unsere Kaninchen und Meerschweinchen warten auf ihr Frühstück. Jede Gruppe bekommt ihr Obst/Gemüsecocktail serviert. Gierig wird gefressen.

Alle Trinkwasserschalen werden gesäubert und mit frischem Leitungswasser gefüllt. Es ist so wichtig, dass sie kein abgestandenes Wasser trinken. Wir erleben es immer wieder, dass viele Menschen unwissend oder aus Geizigkeit, ihren Tieren das verfaulte, abgestandene mit Bakterien verseuchte aus der Regenwasser-Tonne zu trinken geben. Die Bequemlichkeit kennt ebenfalls keine Grenzen: Das vorhandene Wasser einfach mit dem frischen Wasser auf zu füllen. Die Trinkschalen sind dick mit braunen Algen beschichtet. Würden Sie aus so einem Glas trinken?

Kurz vor Mittag tragen wir die Kaninchen und Meerschweinchen mit unseren Transportboxen auf die „grüne“ Wiese. Die Freude ist bei allen Tieren groß. Wieder versuche ich das „Unkraut“ Giersch und Löwenzahn zwischen den Blumenbeeten zu suchen, weil diese Pflanzen gut gegossen vom Vorabend , frisch und knackig stehen.

Nachdem Mittagessen, miste ich die Ställe aus. Die Kleinen sollen es gegen Abend schön haben. Die unerträgliche Wärme, erzeugt in mir einen körperlichen Schweißrinnsal. Mein Kreislauf sackt in die Tiefe. Es ist höchste Zeit mir was gutes zu tun. Eine Messerspitze voll Kaiser-Natron in ein Glas Wasser auf gelöst. Kurze Zeit später spüre ich, dass meine Lebensgeister wieder zu mir finden.

Siegfried sorgt liebevoll für das leibliche Wohl. Er kocht zum Mittag, verwöhnt mich mit Kaffee oder Cappuccino. Seine rührende Art tut mir immer wieder richtig gut. Er ist ein großer Schatz!

Ein leichter, warmer Wind weht durch die Luft. Die gewaschenen Wolldecken, Handtücher ectr. trockenen schnell auf der Wäschespinne. Kater Hermann liegt längelang unter der feuchten, duftenden Wäsche. Auch er weiß, wo er Schatten findet.

Im Außengehege buddelt die fünfjährige Kaninchendame Pauline tiefe Erdlöcher. Instinktiv legt sie ihren Körper in die kühle Erde. Neugierig schaut ihr Mann Bommel zu. Dann hoppelt sie wieder zu Bommel und erzählt ihm, den nächsten Bergbau-Plan.
Ich staune immer wieder, was für eine Kraft die Kaninchen in den Beinen haben. Unsere Erde besteht überwiegend aus Steinen. Mit dem Spaten komme ich kaum in den Boden. Nur mit der Spitzhacke. Deshalb haben wir überall Hochbeete an gelegt.
Aber die Kaninchen schaffen mit viel Hingabe und Ausdauer, jeden kleinen und großen Stein an die Erdoberfläche zu bringen. Einmal beobachtete ich vor vielen Jahren, wie Heidi, eine Deutsche Riesen Dame, in die Erdmasse biss, um ihr Erdloch-Werk zu beginnen. Sie förderte eine eingewachsene tiefe Baumwurzel an die Oberfläche. Siegfried und ich kamen nicht mehr aus dem staunen. Heidi grub 1,50m in die Tiefe. Unterirdisch verzweigte sie mehrere Ein- und Ausgänge. Ihre kastrierten Freunde beteiligten sich nur wenig an ihrer Arbeit. Eines Tages war sie auf dem Nachbargrundstück. DURCH GEGRABEN! Um Ärger uns zu ersparen, nahmen wir die Kaninchengruppe aus dem Gehege. 1m Tief hoben wir die Erde aus und legten verzinkten Draht auf den Boden. Mit den jeweiligen Außenwänden fädelte ich mühselig die Wand- und den Bodendraht miteinander zusammen. Knochenarbeit pur. Dies eine Woche lang. Danach kam die Erdschicht wieder drauf.

Heidi grub wieder neue Löcher, aber diesmal blieb sie im großen überdachten Gehege.

Das Thermometer zeigt im Schatten 30 C°. Unser Rasen zeigt teilweise eine bräunliche Färbung der Verbrennung durch die Sonnenstrahlen. Jeden Abend schleppe ich –zig Gießkannen durch den großen Garten, um vielen Pflanzen ihr so nötiges Wasser zu geben.

Unsere vielen Regenfässer sind schon lange leer. Am Tag füllen wir das kalte Wasser in die Fässer. Gegen Abend ist das kühle Nass, lauwarm. Ideales Gießwasser für alle Pflanzen.

Gegen 19.00 Uhr bringen wir alle Kaninchen und Meerschweinchen wieder in ihre Ställe. Dort liegt frisches Grün, welches ich am frühen Morgen gesammelt habe.

Für uns hat die Freizeit noch nicht begonnen. Die Trockenheit ist so massiv, dass wir bis 20.30 Uhr die Pflanzen begießen. Kleine Falter flattern um unsere Beine. Vielleicht trinken sie einen Tropfen Wasser, der wie eine kleine Murmel auf einem großen Blatt hin und her schwingt. Die Hummeln sind immer noch fleißig und sammeln Nektar. Siegfried gießt in eine Keramikschale für Igel, Vögel und anderes Getier frisches Leitungswasser.

Nach vollendeter Außenarbeit geht die Innentätigkeit weiter. Die Obst- und Gemüseschalen-Eimer werden mit Futter für den nächsten Tag vor bereitet. Alles wird mit Handtüchern abgedeckt. Obstfliegen sollen keine Chance erhalten, um sich satt zu fressen.

Ich spüre, dass meine Fußsohlen qualmen, mein Rücken und die Hüfte schmerzt. Egal, jammern hilft nicht – Augen zu und durch …..

Mein Abend beginnt nach 21.30 Uhr. Ehrlich gesagt, der Computer bleibt aus. Mein Ziel ist: waschen, Zähne geputzt und mein Bettzipfel ruft nach mir.

Der Anblick der Tiere, die uns dankbar durch Gesten und Laute, ihr Wohlbefinden aus drücken, ist unsere tägliche Mühe, Abgeschlagenheit und Erschöpfung wert.

Mit herzlichen Grüßen
Beatrix und Siegfried Weber

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